Sind Hörversuche Subjektiv? Zur Objektivität Akustischer Maße

• Testgütekriterien der Wissenschaft
  • Objektivität: Ein Testversuch ist unabhängig vom Forschenden und kann von jedem hinreichend kompetenten anderen entweder wiederholt oder zumindest nach Untersuchung der Datenlage nachvollzogen werden. @schurzEinfuehrungWissenschaftstheorie2014
  • Reliabilität: Genauigkeit der Messung, Größe des vorhandenen Fehlers.
  • Validität:
    • Misst der Test überhaupt das, was er messen soll? (Konstruktvalidität)
    • Interne Validität: Wie eindeutig sind die Messergebnisse auf die Hypothese zurückführbar?
    • Externe Validität: Wie gut lässt sich die Hypothese verallgemeinern?
  • Ein anderer Forschender muss also, wenn er den Versuch durchführt, zu den gleichen Ergebnissen im Rahmen des erwarteten Fehlers kommen können.

Wir unterscheiden Tests in zwei Kategorien:

• Physikalische Untersuchungen, bei denen wir mit Messgeräten Dinge vermessen, und
• Psychologische Untersuchungen, bei denen wir Menschen nach ihren Eindrücken und Wahrnehmungen fragen.

Physikalische Tests sind in der Regel reliabler, da Messgeräte weniger Fehler machen. Psychologische Tests sind jedoch meist valider, da sie direkter zur menschlichen Wahrnehmung von Klang sprechen.

Solange wir uns an die Kriterien der Objektivität von oben halten, ist diese auch nicht zu beanstanden, vor allem im Hinblick auf die intersubjektive Verständigung. Der Mensch ist ein Messinstrument oder zumindest ein Teil davon und reagiert aufgrund seiner Natur unterschiedlich auf dieselben Umstände. Dieses Phänomen kann jedoch sehr wohl objektiv und empirisch beschrieben werden.

Vorgeschlagene Terminologie:

• Technische Messungen
• Perzeptive Messungen

Eine weitere Herausforderung ist die ungenaue Sprache, um akustische Wahrnehmungen zu beschreiben (Begriffe wie hell, dunkel, bauchig), da jedes Testsubjekt unterschiedliche Interpretationen von diesen Begriffen mitbringt. Um dieses Problem zu lösen, benötigen wir eine genauere Sprache bzw. Definitionen.